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„Swanies“ auf Tour; Erstes Turnier für Videoclip-Dancing in Berlin

05. März 2008

„Swanies“ auf Tour

BERLIN:

Am gestrigen Samstag startete um kurz nach 12 Uhr in der Olzmannstraße Zwickau eine...

...bis dahin noch nicht gekannte Fahrt. Acht Mädchen im Alter zwischen 13 und 17 Jahren schickten sich an, in Berlin ihr erstes gemeinsames Turnier zu tanzen. In der Kategorie „Hip Hop/Streetdance/Videoclip-Dancing“ wollten die Mädchen zeigen, was sie in 2,5 Monaten gelernt hatten. In dieser Zeit hatten sie sich einmal pro Woche, in den Ferien auch mehrmals, auf diesen Tag vorbereitet. Die Trainerin Claudia Döbrig erarbeitete mit den Mädchen eine 3,5 Minuten lange Choreographie die aus vier verschiedenen Musiktiteln besteht. Von langsamen Titeln wie den Chartbreaker „Apologize“ von One Republic bis hin zu schnellen Musikstücken aus „Gimme More“ von Britney Spears waren alle Facetten des Videoclip-Dancings zu sehen. Dabei legte die Trainerin besonderen Wert auf Bilderwechsel, gerade Linien und Musikalität der Tänzer.

Natürlich waren die Mädchen vor und während der Busfahrt sehr aufgeregt. Als sie nach über 4 Stunden Fahrt in der Max-Schmelling-Halle in Berlin angekommen waren, fegte ein kräftiger Sturm über die Hauptstadt. Dieser Sturm sollte sich allerdings auch in der Halle fortsetzen. Leider hatten die Verantwortlichen des Landestanzsportverbandes Berlin sich wohl die kleinsten Räumen der ganzen Halle ausgesucht, um die 13 Mannschaften auftreten zu lassen. Die Fans und die Tänzer drückten sich auf wenige Quadratmeter und fanden somit nicht unbedingt die besten Voraussetzungen vor. Anscheinend hatten die Verantwortlichen der Jugendabteilung des LTV Berlin nicht mit so einem großen Ansturm gerechnet.

Als die TSC-Mädchen in der gemeinsamen Umkleide angekommen waren, schien die Nervosität ins unermessliche zu steigen. Umringt von wesentlichen älteren und größeren Tänzern wurden die Mädchen immer kleiner. Ausgeschrieben war die Altersklasse 13 bis 19 Jahre, wobei 20 Prozent einer Gruppe auch bis 21 Jahren sein durften. Nun mussten die Trainerin und der 2. Vorsitzende des Verein Mario Tischler die Mädchen wieder aufbauen und ihnen Mut zusprechen. Mit einem Altersdurchschnitt von 14,9 Jahren war die Gruppe aus Zwickau mit einer der jüngsten und waren körperlich denen anderen Gruppen unterlegen. Besonders die Berliner Hip-Hop-Formationen, die in Jugendcafes von der Straße geholt werden, stellten dabei fast eine unüberwindbare Hürde dar.

Nach der Ankunft standen bereits die Stellproben aller Mannschaften auf dem Plan. Die Muldestädter waren als letzte an der Reihe und hatten deshalb noch Zeit sich vorzubereiten. Im Saal konnten alle Teilnehmer das Parkett testen, durften sich orientieren und sollten eigentlich ihre kompletten Programme zeigen. Leider hielten sich nur wenige an diese Vorgaben und zogen sich den Unmut des bereits anwesenden Publikums zu. Neben dem Test der Mannschaften sollte diese Stellprobe auch den Verantwortlichen dazu dienen, unerlaubte Elemente oder Requisiten zu sehen, um diese vor dem Turnier auszuschließen. Auch dieses Ziel wurde leider nicht erreicht, so kamen im Wettbewerb Mannschaften mit Bällen, Stühlen und Stöcken aufs Parkett.

Jetzt wurde es langsam ernst. Der erste Turnierauftritt einer Zwickauer Formation seit 20 Jahren stand bevor. Damals 1988 war die Lateinformation der Silberschwäne bei den Arbeiterfestspielen in Frankfurt/Oder zu Gast und holten die Goldmedaille an die Mulde. Mit diesem Ziel gingen die jungen Zwickauer diesmal nicht an den Start. Sie wollten ihre ersten Erfahrungen bei einem Wettbewerb sammeln und nicht Letzte werden.

Die Auslosung ergab, dass die acht Mädchen als neunte von 13 Mannschaften auftreten mussten. Somit hatten sie noch Zeit sich zu konzentrieren. Außerdem ist es bei Formationswettkämpfen wichtig nicht am Anfang zu starten, um bei den Wertungsrichtern am Ende der Vorrunde noch im Kopf zu sein, wenn sie ihre Kreuze zum Weiterkommen setzen.

Beim Turnier starteten eine Vielzahl unterschiedlicher Tanzrichtungen. Die Palette reichte von Jazz-Dance über Videoclip-Dancing bis hin zu Hip-Hop. Im Jazz-Dance werden Musiktitel sehr kunstvoll vertanzt, Ballettelemente werden eingebaut und auf schnelle Titelwechsel wird verzichtet. Videoclip-Dancing zeichnet sich dadurch aus, dass aktuelle Musik mit dazu passenden Schritten verbunden werden. Die Titel können in der Schnelligkeit und im Musikstil wechseln. Die Showaktionen bestimmen nicht den Tanz. Bei Choreographien zu Hip-Hop-Musik steht die Show eindeutig im Vordergrund. Plakative Elemente beherrschen das Tanzgeschehen, auf Technik und Linienführung wird kaum geachtet. Die Kleidung ist eher voluminös und unterstreicht den Musik- und Tanzstil. Somit hatten die Wertungsrichter einen schweren Job zu verrichten.

Nun war der große Moment gekommen. Die acht Mädchen standen an der Fläche und die Trainerin wünschte allen viel Glück. Angefeuert von den mitgereisten Eltern und Begleitern stellten sich die „Swanies“ auf dem Parkett auf. Das neue Clubmaskottchen, ein großer Schwan, wurde vorher noch am Parkett aufgestellt und schon konnte es losgehen. Mit einem lauten Flugzeuggeräusch startete die Musik und die 300 Zuschauer im Saal gingen sofort mit. Unter permanenten Klatschen und Zurufen tanzten sie sich durch die Choreographie und begeisterten das Publikum. Nach ihrem Auftritt waren alle überglücklich, dass fast alles perfekt funktionierte. Jetzt mussten sie noch auf die restlichen Mannschaften und das Votum der Wertungsrichter warten. Sollte es zum Einzug ins Große Finale gereicht haben oder waren die anderen doch besser?

Fast unspektakulär verkündete der Turnierleiter das Ergebnis. Fünf Teams sollten das Kleine Finale bilden und acht Mannschaften im Großen Finale tanzen. Damit stand fest, dass es zwischen den acht besten Teams sehr eng zugegangen sein musste, sonst wären nur sechs oder sieben Mannschaften im Großen Finale gewesen. Nun zählten alle mit, wie viele Teams vom Turnierleiter genannt wurden. In einem lauten Jubel ging fast die letzte Startnummer fürs Kleine Finale unter. Die „Swanies“aus Zwickau, die die weiteste Anreise hatten und zu den jüngsten zählten standen im Finale der besten acht Mannschaften. Tränen standen den Tänzerinnen und den Eltern in den Augen und alle fielen sich in die Arme, als hätten sie bereits den Pokal geholt. Die Freude über diesen unerwartenden Erfolg war fast grenzenlos.

Nach einer Pause und dem Kleinen Finale bereiteten sich die Zwickauer erneut auf ihren Auftritt vor. Sie saßen in der Umkleide im Kreis und versuchten sich zu konzentrieren, was sich angesichts von stampfenden Hip-Hop-Teams als eher schwierig darstellte.

An vierter Stelle startend, erfrischten sich die Mädchen vor ihrem letzten Auftritt mit einem herzhaften Biss in eine Scheibe Zitrone. Nach einem anfänglichen „Zitronengesicht“ strahlte alle über beide Ohren und konnten aufs Parkett gehen. Die Stimmung im Saal war zu diesem Zeitpunkt unbeschreiblich. Wieder das gleiche Ritual, der Schwan wurde aufgestellt und die Musik ging los. Im Rhythmus der Musik tanzten sie von einem Bild ins nächste und meisterten so die schwierigsten Wechsel. Auch die Kettenreaktionen klappten hervorragend. Nach den 3,5 Minuten stand der Saal förmlich Kopf. Unter dem Jubel der Zuschauer verließen sie das Parkett und waren überglücklich über ihre gezeigten Leistungen.

Nun war die Frage, welcher Tanzstil wird besser bewertet, was ist für die Wertungsrichter ausschlaggebend? Musikalität, exakte Linien und Choreographie sowie Ausstrahlung waren die Wertungskriterien. Als erstes waren die Vorjahresgewinner die „Roadrunner“ am Start. Die als großen Favoriten ins Turnier gestarteten Berliner, zeigten von allen Hip-Hop-Teams die tänzerisch beste Leistung, hatten aber wohl Pech mit der Startreihenfolge und kamen in der Abrechnung nur auf Platz fünf. Alle anderen Hip-Hop-Formationen sprangen mehr, schüttelten gekonnt die Haare oder spielten eifrig mit ihren Basketbällen. Die Show stand hier eindeutig im Vordergrund, dies schien den Wertungsrichtern zu gefallen. Sie belegten die Plätze 1 bis 4.

Leider blieben für die zwei Teams, die aus der Reihe schlugen und die Videoclip-Dancing zeigten, nur die Plätze 7 und 8. Die „Swanies“ hatten bei der Bewertung dann noch Pech. Mit folgender Wertung 88668 kamen sie nur auf den 8. Platz. Hätte ein Wertungsrichter noch eine 6 oder 7 mehr gezogen, wäre ein bessere Platzierung möglich gewesen. Nach einer kurzen Enttäuschung nach der Siegerehrung überwog nach dem Turnier wieder die Freude über den erreichten Erfolg ins Große Finale eingezogen zu sein. Auf der Rückfahrt wurde im Bus mit den Eltern und den Begleitern aus dem Club kräftig gefeiert, bis man in den frühen Morgenstunden wieder in Zwickau ankam.

Als Fazit kann gesagt werden, dass es eine tolle Erfahrung war und die Mädchen eine Menge Spaß hatten. Wann die nächsten Turniere anstehen, kann heute leider noch keiner sagen, da es in diesen Tanzrichtungen wenige Wettbewerbe gibt und diese oft sehr unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe haben. Aus Sicht des Vereins sollte für gleiche Bedingungen und vergleichbare Voraussetzungen gesorgt werden, um niemanden zu benachteiligen. So ist eine Altersspanne zwischen 13 und 21 Jahre viel zu groß und passen die Tanzstile Hip-Hop und Videoclip-Dancing nicht richtig zusammen.

Dennoch wird weiter an dem Ziel gearbeitet, bei Turnieren anzutreten, um sich mit anderen Mannschaften zu messen. Dazu werden permanent Tänzer gesucht, die gern mitmachen möchten. Zu Beginn wird eine Sichtung vorgenommen und nach Leistungsstärke in zwei Teams eingeteilt. Alle Interessenten können freitags ab 16.30 Uhr im Clubheim in der Olzmannstraße vorbeikommen und mit der Trainerin sprechen oder sich über E-Mail (info@silberschwan-zwickau.de) melden.

Mario Tischler

Quelle: http://tsc-silberschwan.de/mitteilung/%E2%80%9ESwanies%E2%80%9C_auf_Tour%3B_Erstes_Turnier_f%C3%BCr_Videoclip-Dancing_in_Berlin

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